Der Bildzyklus HEBRÄER
René Blättermann versteht es, mit seinen Bildern Vergangenes transparent zu machen. Für Juden und Christen entwickelt er eine Bildsprache, die auch das Ferne und Zurückliegende zum Reden bringt: Nachdenken und Nachfragen sind das Ziel.
Bildgrundlage sind Fotografien von Zeugnissen jüdischer Kultur und Religion: archäologische Funde wie Steinfragmente, ein Hochzeitsring, Kultgegenstände und Torarollen oder Sabbatleuchter, Relikte von Synagogen, Mauerreste aus der 3000 Jahre alten Glaubensgeschichte.
Blättermann belebt die Fundstücke neu. Jedes seiner Werke birgt seine eigene Geschichte in mehreren Stufen: Hintergründe leuchten geheimnisvoll, wechselnde Bildschichten überlagern sich, Farben verschmelzen miteinander. Die Ebenen werden einzeln gestaltet und dann zu einer Gesamtkomposition verdichtet.
Das buchstäblich „Althergebrachte“ beginnt zu leuchten. Dem Betrachter wird bewusst, dass die Gegenwart aus dem Schatten der Vergangenheit tritt und Zukunft sich öffnet. Schatten bleiben nicht länger Zeugnisse der Vergangenheit. Sie stellen die Frage nach gegenwärtiger Identität und erzeugen Kraft für die Bewältigung künftiger Herausforderungen.
Wolfgang Piechota
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